Pressemitteilung
24. September 2015
MOVING Experten-Forum zur Zukunft der Branche
Fahrschulen steuern in ein neues Zeitalter
Manche Verkehrsexperten sehen die Fahrschulbranche unter Druck. Andere prophezeien ihr rosige Zeiten. In diesem Spannungsfeld entwarfen die Teilnehmer des ersten MOVING Experten-Forums konkrete Szenarien für die Fahrschule von morgen. Mit teils erstaunlichen Ergebnissen.
BERLIN – „Was Fahrschulen für die Verkehrssicherheit leisten, wird allgemein zu wenig beachtet“, monierte Jörg-Michael Satz am Beginn der Veranstaltung. Um das zu ändern lud Satz, Präsident von MOVING, in die Hauptstadt ein. Dem Aufruf seiner europaweit agierenden Interessensvereinigung folgten 50 Experten aus mehreren Disziplinen.
Dass die Branche vor grundsätzlichen Veränderungen steht, darüber herrschte im Saal schnell Einigkeit, zumal Ina Giljohann als Vize-Präsidentin von MOVING den Finger in die Wunde legte. „Fahrlehrer ist ein absoluter Engpassberuf“, stellte sie fest und forderte, dass endlich alles unternommen werden müsse, um den Beruf für qualifizierten Nachwuchs attraktiv zu machen. Diese Problematik, so führte Giljohann aus, sei inzwischen sogar zur Gefahr für den gesamten Berufstand geworden. „Was passiert denn, wenn wir in bestimmten Regionen keine Leute mehr haben, um die Fahrausbildung durchzuführen?“, fragte sie in die Runde. Natürlich wollte die Antwort „Laienausbildung“ niemand gerne hören. Darum, so folgerte Giljohann, müsse man das Berufsbild Fahrlehrer aufwerten, auch was die Bezahlung anbelangt. Giljohann appellierte: „Lassen Sie uns alles tun, damit Laienausbildung in Deutschland kein Thema wird.“
Wo die Veränderungen im Berufsbild Fahrlehrer stattfinden werden, konnten sich die Gäste nach dem Vortrag von Karsten Löwenberg leicht vorstellen. Als langjähriger Berater der Automobilkonzerne hatte Löwenberg viele positive Botschaften für die Fahrpädagogen parat. So relativierte der Manager von Consulting4Drive die vollmundigen Ankündigungen der Automobilkonzerne, wonach Autofahrer in Kürze zu Passagieren in vollautomatischen Fahrzeugen werden. „So zügig wird das Auto nicht von alleine fahren, zumindest nicht so schnell, wie es die Autobauer im Moment prophezeien“, stellte er ruhig fest, schränkte aber gleichzeitig ein, dass Fahrer-Assistenz-Systeme weiterhin auf dem Vormarsch bleiben. Welche Veränderungen damit auf Fahrschulen zukommen, verdeutlichte im Anschluss Prof. Dr. Arnd Engeln von der Fachhochschule für Medien in Stuttgart. In dem er eine ganze Reihe an neuen Anforderungen für Autofahrer vorstellte, wurde schnell klar: Die Institution Fahrschule wird in Zukunft wichtiger denn je.
So konnte am Ende eines hochinteressanten Forum-Tages festgestellt werden: Der Fahrlehrer wird in Zukunft nicht nur umfassender Mobilitätsberater, er wird auch ein Partner, der neue und moderne Technologien so übersetzt, dass jeder Autofahrer, Anfänger oder Routinier, leicht und sicher damit umgehen kann. „Neue Technologien ohne die Fahrschulen zu etablieren, das wird in der Zukunft schlicht unmöglich werden“, stellte Jörg-Michael Satz zufrieden fest. Auf dem MOVING Experten-Forum wurde deutlich, wie sehr die Entwicklung auf Europas Straßen von starken und kompetenten Fahrschul-Betrieben abhängt.
MOVING ist eine Interessensvereinigung europäischer Verkehrsverlage und Unternehmungen, die im Bereich der Fahrerlaubnisausbildung tätig sind. MOVING möchte durch weitergehende Professionalisierung der Fahrerlaubnis-Ausbildung in allen Führerschein-Klassen sowie Förderung von Verkehrserziehung in Kita und Schule einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit leisten.
Kontakt:
Antje Janßen
MOVING International Road Safety Association e. V.
Schumannstraße 17
10117 Berlin
T: 030/ 25 74 16 70
E: janssen@moving-roadsafety.com
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